Immer mehr Unternehmen arbeiten mit SAP und fordern von ihren Bewerbern daher entsprechende Kenntnisse. Darum kann es sich für Arbeitnehmer lohnen, sich diese Kenntnisse anzueignen oder mit einer Weiterbildung für bessere Jobaussichten zu sorgen.
Aber was ist SAP eigentlich, welche Einstiegsmöglichkeiten für das Arbeiten mit der Software gibt es und welche Weiterbildungen können absolviert werden? Wie gut sind die Karrierechancen für Arbeitnehmer mit SAP-Kenntnissen? All das sehen wir uns nachfolgend genauer an.
Was ist SAP?
SAP ist eine Abkürzung für Systeme, Anwendungen und Produkte. Die entsprechende Datenverarbeitungssoftware SAP stammt vom gleichnamigen Walldorfer Unternehmen und beinhaltet diverse miteinander verknüpfte Module, sodass sie in jedem Bereich eines Unternehmens Anwendung findet, ob Personalwesen, Einkauf, Controlling, Rechnungswesen oder sonstigen Bereichen.
Einstieg in das Arbeiten mit SAP
Um den Umgang mit SAP zu erlernen, gibt es verschiedene Möglichkeiten – bei SAP selbst oder in anderen Unternehmen. Für eine Berufsausbildung kommen die Ausbildungen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung oder Fachinformatiker für Systemintegration in Frage; oder ein (duales) Studium in einem der folgenden Bereiche:
Für den schnelleren Einstieg in das Berufsleben kann es hilfreich sein, neben dem Studium bereits praktische Erfahrungen in Form von Praktika oder Nebenjobs zu sammeln. Mit Abschlüssen dieser Berufsausbildungen ist es möglich, als Software-Entwickler, im SAP Support, im Service und in der Beratung zu arbeiten.
Die SAP-Berufe
Viele Menschen erwerben ihre SAP-Kenntnisse durch Fort- und Weiterbildungen für ihren aktuellen Job, sobald dort die Software für die Arbeit eingeführt wird. Als SAP-Anwender können sie schließlich mit den Modulen arbeiten, die sie für ihre alltäglichen Tätigkeiten benötigen, und sich bei Bedarf weiterbilden oder spezialisieren. Unter anderem in der Logistik werden immer mehr Arbeitskräfte mit entsprechenden Kenntnissen benötigt.
Aufgrund der Tatsache, dass die Logistik sich im Rahmen von Industrie 4.0 zukünftig stark Richtung Logistik 4.0 entwickeln wird, werden mehr und mehr entsprechende Fachleute gesucht. Nach einer kaufmännisch-technischen oder betriebswirtschaftlichen Ausbildung oder einem Studium in diesen Bereichen kann nach ein paar Jahren Berufserfahrung im Logistikumfeld die Weiterbildung zum Logistiker 4.0 angegangen werden. Dabei geht es vor allem um den Einsatz von digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien für die Verzahnung und Optimierung von Prozessen und Abläufen. SAP kann hier eine wichtige Rolle spielen.
Auch im Einkauf, im Controlling, im Personalwesen und allen anderen Unternehmensbereichen sind zukünftig insbesondere auch Fachleute mit entsprechenden SAP-Kenntnissen gefragt. Das SAP-System bietet eine Vielzahl verschiedener Module für alle nur erdenklichen Bereiche eines Unternehmens, weshalb es auch Berater geben muss, die sich mit diesen Komponenten auskennen:
In dieser Position ist je nach Tätigkeitsbereich umfangreiches Wissen zu einzelnen Modulen der Software erforderlich, sodass in den meisten Fällen ein Studium benötigt wird. Im Anschluss werden zudem oft SAP-Weiterbildungen, konkrete Spezialisierungen und mehrere Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt. SAP-Berater können sowohl als Freelancer als auch Festangestellte arbeiten und sind auf dem Arbeitsmarkt in allen Branchen enorm gefragt.
Doch auch bei SAP selbst werden ausgebildete Fachkräfte gesucht, die nicht vom Unternehmen selbst ausgebildet worden sein müssen:
Selbstverständlich muss die SAP-Software stetig weiterentwickelt werden, wofür erfahrene Developer und Programmierer benötigt werden – sowohl bei SAP selbst als auch bei anderen Unternehmen, die SAP nutzen. Auch hier kommt zudem eine freiberufliche Tätigkeit infrage.
Wichtig sind üblicherweise Kenntnisse mit ABAP, weshalb die meisten Arbeitgeber hier mindestens eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung erwarten. Mit der nötigen Leidenschaft und Knowhow für das Programmieren haben allerdings auch ehrgeizige Quereinsteiger eine Chance.
Auch hier sind die Zukunftsaussichten äußerst gut und je nach Branche und Unternehmen fällt auch die Bezahlung überdurchschnittlich aus.
SAP Basis Administratoren installieren, updaten und warten das SAP Basis System. Dabei handelt es sich um die Grundlage des SAP-Systems, zu welchem die Datenbanken, Anwendungen und grafische Benutzeroberflächen gehören. Sie sind außerdem für den Support, die Weiterentwicklung und die Migration auf neue Plattformen, beispielsweise auf S/4HANA, zuständig. Meistens stehen sie in engem Kontakt und Austausch mit SAP-Beratern und anderen Experten.
Erforderlich ist für diese Arbeit ebenfalls eine Ausbildung oder ein Studium im IT-Bereich, beispielsweise das der Informatik, sowie mehrjährige Berufserfahrung in der Server- und Systemadministration.
Als SAP-Prozessmanager entwickelt, überwacht, steuert, analysiert und optimiert man jegliche Prozesse, die in einem Unternehmen sowie bei deren Dienstleistern und Partnern mit SAP zu tun haben. Daher benötigt man umfangreiche Kenntnisse zu den verwendeten Modulen sowie zur Prozessgestaltung. Erwartet wird meist ein Wirtschaftsinformatik- oder BWL-Studium für den Einstieg und mehrere Jahre Berufserfahrung. SAP-Prozessmanager arbeiten letztlich sowohl im Controlling als auch im Rechnungswesen und im Einkauf sowie in einigen anderen Bereichen.
Ähnlich wie Prozessmanager sind auch SAP-Projektleiter sehr gefragt und widmen sich der Strukturierung aller Aufgaben im SAP-Umfeld. Sie kümmern sich um die Entwicklung neuer SAP-Lösungen, die Planung zur Einführung neuer bzw. zusätzlicher Module bzw. Komponenten wie S74HANA und übernehmen die Koordination von Systemmigrationen.
Grundsätzlich benötigen SAP-Projektleiter sowohl breites Fachwissen zu SAP als auch mehrjährige Berufserfahrung. Wer auf der Karriereleiter empor klettern möchte, kann nach dem Sammeln einiger Berufserfahrung und mit entsprechendem Engagement auch eine Teamleiter- oder andere Führungsposition erreichen.
Neben der Arbeit bei SAP selbst oder Anwender-Unternehmen besteht nahezu immer die Möglichkeit, als externer SAP-Dienstleister auf Freelancer-Basis zu arbeiten. Vor allem Programmierer sind hier äußerst flexibel und können meist zeit- und ortsunabhängig tätig werden.
Fazit
Die obige Liste könnte noch beliebig erweitert werden – es gibt eine kaum überschaubare Zahl von Berufen, die mit SAP in der Anwendung oder Entwicklung zu tun haben. Zukünftig werden voraussichtlich noch mehr Unternehmen mit dieser Software arbeiten und entsprechendes Fachpersonal suchen. Eines haben die genannten Berufe auf jeden Fall alle gemeinsam: Weiterbildungen und Spezialisierungen verbessern die Jobaussichten der einzelnen Fachleute immens.
Sowohl erfahrene SAP-Berater als auch Programmierer, Prozessmanager und Projektleiter können sich darum wohl auch in Zukunft guter Jobaussichten sicher sein, ob nun bei SAP direkt oder auch bei einem Unternehmen, die es einsetzen. In der Regel sind diese Jobs zudem gut bezahlt und die Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern zahlreiche Benefits. Auch engagierte Quereinsteiger mit Erfahrungen im Programmieren haben durchaus die Möglichkeit, in diesem Bereich Fuß zu fassen und sich hochzuarbeiten.
Eine zunehmende Anzahl von SchulabsolventInnen mit Abitur entscheidet sich für eine Ausbildung. Während es diejenigen mit einem Hauptschulabschluss schwerer haben, einen Ausbildungsplatz zu finden. So das Ergebnis einer aktuellen Studie des FiBS Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.
In den letzten zehn Jahren stieg der Anteil der AbiturientInnen, die eine duale oder schulische Ausbildung begonnen haben, von 35% im Jahr 2011 auf 47,4% im Jahr 2021. Während der Anteil an Azubis mit Abi deutlich gestiegen ist, haben Ausbildungsinteressierte mit Hauptschulabschluss zunehmend schlechtere Chancen auf eine Ausbildung. In den 10 Jahren zwischen 2011 und 2021 hat sich die Anzahl derer, die mit einem Hauptschulabschluss eine Berufsausbildung begonnen haben, um ein Fünftel verringert.
Insgesamt ist die Zahl der Ausbildungsverträge rückläufig. Nach einem Höchststand in 2007 mit 844.000 neuen Ausbildungsverhältnissen, lag diese Zahl in 2021 um 140.000 niedriger bei 706.000 Ausbildungsverträgen. Dabei gab es bei den dualen Ausbildungsverhältnissen einen stärkeren Rückgang, während die schulische Ausbildung einen leichten Anstieg verzeichnen konnten.
Trotz zahlreicher unbesetzter Ausbildungsplätze steigt die Zahl der Jugendlichen, die keinen Ausbildungsplatz finden. Die Anzahl der sogenannten NEETs (Not in Employment, Education or Training) in der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen ist dramatisch angestiegen. Zählte diese Gruppe im Jahr 2019 noch 492.000 Personen, waren es in 2021 bereits 630.000.
Insbesondere Jugendliche mit geringer schulischer Bildung haben es immer schwieriger, einen Ausbildungsplatz zu finden, obwohl Tausende von Stellen unbesetzt sind. Dafür gibt es verschiedene Gründe, z. B. höhere Qualifikationsanforderungen in der Ausbildung und regionale Unausgeglichenheiten. Auch die Corona-Krise hat vielen Jugendlichen den Einstieg in den Beruf aufgrund mangelnder Praktika und Orientierungsmöglichkeiten erschwert.
Die Quote der sogenannten Ungelernter in der Altersgruppe 20 bis 35 Jahre lag laut Bildungsbericht im Jahr 2020 bei 15,5 Prozent. Ohne Schulabschluss liegt die Quote in dieser Altersgruppe sogar bei 64,4 Prozent, mit Hauptschulabschluss bei 35,8 Prozent.
Mit beiden Beinen im Berufsleben zu stehen, wird für immer mehr Menschen zur Herausforderung. Wer seinen Arbeitsplatz verliert, läuft Gefahr, in einen Alltagstrott zu verfallen, aus dem er nur schwer wieder herausfindet. Deshalb gibt es verschiedene von Bund und Ländern geförderte Maßnahmen, die dabei helfen sollen, im Berufsleben (wieder) Fuß zu fassen. Eine dieser Maßnahmen ist der Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS). Das im Sprachgebrauch als Vermittlungsgutschein bekannte Förderinstrument berechtigt dazu, an einer zertifizierten Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teilzunehmen. Eine weitere Möglichkeit ist, den Vermittlungsgutschein für die Jobvermittlung durch eine private Arbeitsvermittlung zu nutzen.
In diesem Artikel zeigen wir, wer einen Rechtsanspruch auf den Vermittlungsgutschein hat und wann es sich um eine Ermessensleistung handelt. Außerdem gehen wir darauf ein, welche Vorteile der AVGS bietet und was beachtet werden sollte.
Um beruflich wieder Fuß fassen zu können, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sowohl der Erwerb neuer beruflicher Kenntnisse als auch Coachings für Bewerbungen können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Manchmal finden Bewerber und Arbeitgeber nur schwer zusammen. Dann kann eine private Arbeitsvermittlung Abhilfe schaffen. Alle diese Maßnahmen können grundsätzlich von der Agentur für Arbeit gefördert werden.
Um einen Vermittlungsgutschein zu erhalten, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. Je nachdem wie die aktuelle Situation aussieht, hat man entweder einen Rechtsanspruch auf den AVGS oder es handelt sich um eine Ermessensleistung. Das bedeutet, dass eine Bewilligung dem zuständigen Sachbearbeiter obliegt. Da ähnliche Voraussetzungen gelten, kann ein Bildungsgutschein als Alternative zur Weiterbildungsfinanzierung genutzt werden.
Trifft mindestens eines der folgenden Kriterien auf Sie zu, besteht ein Rechtsanspruch auf den AVGS:
Folgende Personen können den Vermittlungsgutschein nach Ermessen erhalten:
Unter gewissen Umständen können auch Empfänger von ALG II (Bürgergeld, ehemals „Hartz IV“) einen Vermittlungsgutschein beantragen. Bei Interesse sollte unbedingt das persönliche Gespräch mit dem zuständigen Sachbearbeiter gesucht werden. Kann man diesen davon überzeugen, dass die Maßnahme die Jobchancen verbessert, sind die Erfolgsaussichten gut.
Ist vom Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein die Rede, wird grundsätzlich in zwei Arten unterschieden:
Ziel dabei ist, eine bestmögliche Vorbereitung auf das Arbeitsleben zu unterstützen. Je nach Ausgangslage kann dies bedeuten, dass man mit Hilfe von Bewerbungscoaching die Jobchancen verbessern möchte – oder aber mittels Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen sein Bewerberprofil schärfen möchte. Daneben gilt auch die Vermittlung durch einen privaten Arbeitsvermittler als förderfähig.
Coaching und Qualifizierung:
Stehen die Chancen, wieder in Arbeit zu gelangen, am besten, wenn der Betroffene an einem Coaching oder einer Qualifizierungsmaßnahme teilnimmt, wird der Vermittlungsgutschein für eine Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung genutzt. Weil es um „Maßnahmen bei einem Träger“ geht, handelt es sich um einen AVGS MAT. Dieser betrifft vor allem gezielte Umschulungen sowie berufliche Weiterbildungen. Beispiele für zertifizierte Aktivierungsmaßnahmen sind im Rahmen eines Bewerbungstrainings etwa die Themen Bewerbungsunterlagen, Vorstellungsgespräch sowie Orientierung und Arbeitsmarktanalyse.
Arbeitsvermittlung:
Des Weiteren kann der Vermittlungsgutschein auch für private Arbeitsvermittlungen (AVGS MPAV) eingesetzt werden. Mit einem solchen kann man sich dabei unterstützen lassen, einen neuen Job zu finden. Wichtig ist, dass der private Arbeitsvermittler die erforderliche AZAV-Zertifizierung vorweisen kann. Diese Zertifizierung weist die Seriosität des Arbeitsvermittlers aus.
Worauf muss beim AVGS für Coaching und Qualifizierung geachtet werden?
Im persönlichen Gespräch mit dem zuständigen Sachbearbeiter lässt sich klären, ob und welche Qualifizierung oder Coaching dabei helfen kann, die Job-Chancen zu verbessern. Ist dies der Fall, wählt man eine geeignete Maßnahme bei einem zertifizierten Träger aus. Im nächsten Schritt beantragt man den AVGS online, telefonisch oder persönlich. Wird dieser bewilligt, kann man die entsprechende Maßnahme kostenfrei buchen.
Wichtig: Die gewählte Maßnahme muss den Vorgaben entsprechen, die auf dem AVGS zu finden sind. Dazu gehören das Ziel der Maßnahme, wie lange diese höchstens dauern darf, die Gültigkeit des AVGS und die Region.
Worauf muss beim AVGS für private Arbeitsvermittlung geachtet werden?
Wer einen AVGS für private Arbeitsvermittlung erhalten hat, sollte beachten, dass der Gutschein nur für einen bestimmten Zeitraum gilt. In der Regel sind dies 3 bis 6 Monate. Außerdem muss die vom Arbeitsvermittler vermittelte Beschäftigung versicherungspflichtig und auf mindestens 3 Monate angelegt werden. Der Gutschein darf nur eingesetzt werden, wenn der gewählte private Arbeitsvermittler eine Zulassung durch eine fachkundige Stelle besitzt.
Auf dem Weg zum Vermittlungsgutschein sind nur 4 Schritte erforderlich:
Besteht ein Anspruch auf Erhalt eines Vermittlungsgutscheins, sollten sich Betroffene diese Chancen nicht entgehen lassen. Aber auch dann, wenn es sich um eine Ermessensleistung handelt, empfehlen Experten, das Gespräch mit seinem Sachbearbeiter zu suchen. Immerhin bringt der AVGS eine Reihe wertvoller Vorteile mit sich. Einer dieser Vorteile ist, dass die Kosten zu 100 % übernommen werden – unabhängig davon, ob man die Leistung einer privaten Arbeitsvermittlung in Anspruch nimmt, an einem Coaching oder einer Weiterbildungsmaßnahme teilnimmt. Weil diverse Maßnahmen gefördert werden – zum Beispiel auch die Ermöglichung eines Führerscheins oder Sprachkurses – ist der Vermittlungsgutschein eine gute Möglichkeit, im Berufsalltag wieder Fuß zu fassen.
Insbesondere bei einer längeren Arbeitslosigkeit gestaltet es sich in der Regel schwierig, den Weg zurück ins Arbeitsleben zu finden. Anhand von Coachings, Kursen und Weiterbildungen kann die Wiedereingliederung in das Berufsleben tatkräftig unterstützt werden. Die vollständige Kostenübernahme wichtiger Dinge, wie etwa eines Führerscheins, kann motivieren, wieder Freude bei der Teilnahme am Berufsleben zu empfinden.
Noch bis Dezember 2019 gab es in der Pflege drei Berufsbilder, in denen sich Schüler nach ihrem Abschluss ausbilden lassen konnten: Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. In jeder dieser Ausbildungen gab es bestimmte Kernkompetenzen ergänzt mit Schwerpunktkompetenzen, die in den entsprechenden Beruf überführten. Seit 2020 wurden die drei Berufe nun zusammengefasst – die generalistische Pflegeausbildung entstand. Azubis in der Pflege können sich seither zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann ausbilden lassen und anschließend in jedem Bereich der Pflege arbeiten.
Was hat sich dadurch in der Pflege geändert? Was ändert sich gegebenenfalls zukünftig noch? Das sehen wir uns in diesem Artikel näher an. Zunächst schauen wir in die Vergangenheit.
Rückblick: Die ehemaligen Pflege-Berufsbilder
Bis 2019 konnten sich Schüler, die sich im medizinischen Bereich ausbilden lassen wollten, zwischen drei Berufen entscheiden. Dazu gehörten folgende:
Altenpfleger betreuen und pflegen ältere, hilfsbedürftige Menschen in Pflegeheimen oder als mobiler Pflegedienst in den eigenen vier Wänden der Senioren. Zu den Tätigkeiten gehören beispielsweise die Körperpflege, die medizinische Überwachung und grundsätzlich die Vergesellschaftung. Auch organisatorische Aufgaben gehören zum Alltag eines Altenpflegers. Die Ausbildung zum Altenpfleger oder zur Altenpflegerin dauert drei Jahre und verbindet Theorie und Praxis.
Ebenfalls als dreijährige Ausbildung gab es noch bis 2019 die zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. Krankenschwester. Dabei wurde alles rund um die Betreuung kranker und pflegebedürftiger Menschen gelernt, inklusive Grundpflege, Wundversorgung, Körperpflege und Assistenz bei Eingriffen. Es ist ein vielseitiger Beruf mit viel Verantwortung, der meistens in Krankenhäusern oder Arztpraxen ausgeübt wird.
Ebenso viel Verantwortung tragen Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, welche im Grunde die gleichen Aufgaben haben wie Gesundheits- und Krankenpfleger, nur konkret bezogen auf Kinder. Kinderkrankenschwestern arbeiten auf den Kinderstationen in Krankenhäusern oder bei Kinderärzten und befinden sich üblicherweise auch drei Jahre in der Ausbildung.
Welche Veränderungen in der Pflegeausbildung gab es im Jahr 2020?
Seit Januar 2020 wurden nun diese drei Berufsbilder in einer generalistischen Pflegeausbildung zusammengefasst. Ziel dabei war es, alle fachlichen Schwerpunkte der ehemaligen Ausbildungsberufe in einer Ausbildung zu kombinieren, um die Azubis auf diese Weise nach ihrem Abschluss in sämtlichen Pflegeeinrichtungen für Patienten jedes Alters flexibel einsetzen zu können. Die frisch ausgebildeten Pfleger und Pflegerinnen sollten die Möglichkeit haben, frei zu entscheiden, wo bzw. in welchem Fachbereich sie zukünftig arbeiten möchten. Zudem ist es nun möglich, die Pflegefachmänner- und frauen auch zwischen den einzelnen Abteilungen in Krankenhäusern „auszutauschen“ und so bei Bedarf Personalengpässe abzufangen.
Die generalistische Pflegeausbildung ist für die Azubis kostenfrei, die Ausbildungsvergütung wurde angehoben und sie sorgt für eine krisensichere Perspektive im Berufsleben. Zusätzlich ist der Abschluss international anerkannt, sodass die Pflegefachleute später überall auf der Welt arbeiten könnten.
Auch diese Ausbildung dauert drei Jahre und muss mit einer staatlichen Prüfung abgeschlossen werden. Zugang erhalten Schüler mit der mittleren Reife oder Absolventen der Pflegehelferinnen- und Pflegehelferausbildung bzw. Pflegeassistenzausbildung. Es ist möglich, die Ausbildung auf 2,5 oder zwei Jahre zu verkürzen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.
Während der Ausbildung werden Theorie- und Praxisinhalte vermittelt, die Azubis arbeiten demnach abwechselnd in medizinischen Einrichtungen und besuchen die Pflegeschule. Nach zwei Jahren wird eine Zwischenprüfung geschrieben.
Je nach Bundesland könnten die Auszubildenden zu diesem Zeitpunkt in eine verkürzte Ausbildung zum Pflegeassistenten wechseln oder zwischen einer Vertiefung als Kranken- oder Altenpfleger wählen. Natürlich kann aber auch die generalistische Pflegeausbildung fortgesetzt und abgeschlossen werden.
Was verändert(e) sich durch die generalisierte Pflegeausbildung?
Ziel dieser kombinierten, neuen Ausbildung ist es, mehr Schüler in die Pflege zu locken. Bekanntermaßen verursacht der demografische Wandel einen Fachkräftemangel, bei dem nicht mehr ausreichend junge Pfleger dazu kommen, während immer mehr alte Pflegefachkräfte in Rente gehen. Da die generalistische Pflegeausbildung kostenlos ist und die Vergütung angehoben wurde, hat man sich erhofft, einen neuen Anreiz für zukünftige Azubis zu schaffen, die sich für die Pflege interessieren. Zuletzt gab es aufgrund der unterdurchschnittlichen Bezahlung sowie wegen der öffentlich bekannten schlechten Arbeitsbedingungen in vielen Einrichtungen immer weniger Azubis in der Pflege.
Hat sich dahingehend schon etwas verändert?
Laut Statistiken haben 2020 ca. 53.610 Schüler die Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau begonnen. In den alten Pflege-Ausbildungen gab es im Jahr 2019/2020 insgesamt noch 150.192 Pflegeschülerinnen und -schüler, was eine Steigerung von fünf Prozent zum Vorjahr bedeutet. Weitere Auswertungen liegen noch nicht vor, weshalb noch nicht erkennbar ist, ob die Einführung der neuen Ausbildung die Situation positiv beeinflusst. Die generalistische Pflegeausbildung musste sich natürlich zunächst noch durchsetzen und mehr Anklang finden. Ob zukünftig dadurch mehr Azubis angelockt werden können, ist also noch fraglich und hängt auch von weiteren Faktoren ab im Rahmen dieses Berufsfeldes ab.
Fazit
Die Idee der Umstellung der alten Ausbildungsberufe in der Pflege auf die generalistische Pflegeausbildung entstand aus einem guten Ansatz heraus und könnte sich durchaus noch bewähren. Sicherlich bringt es für die Azubis wie auch für die medizinischen Einrichtungen einige Vorteile mit sich. Trotzdem wird erst die Zukunft zeigen können, ob nachhaltig mehr Azubis als zuvor in der Pflege beginnen. Bis jetzt kann dazu mangels aktueller Zahlen keine Einschätzung getroffen werden. Wichtig ist jedoch auch, dass die grundsätzlichen Arbeitsbedingungen verbessert und die Belastung des Einzelnen reduziert werden, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Dazu gehört, dass nicht nur die Ausbildungsvergütungen angehoben, sondern auch allgemein die Löhne in diesem Bereich angepasst werden. Andernfalls wird auch die neue Ausbildung keinen merklichen Unterschied ausmachen können.
Bildung sollte nicht nur ein Gefühl für das Leben vermitteln, sondern auch für sämtliche Lebensgefühle sensibilisieren. Schließlich geht es in den von Erich Kästner spöttisch als „Konservenfabriken der Gesellschaft“ betitelten staatlichen Lehranstalten nicht nur um Noten und Schulabschlüsse. Auch das Lernen muss zunächst gelernt werden, denn – jeder weiß – das gesamte Leben ist ein nie enden wollender Lernprozess. Leider steht es um die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland schlecht.
Laut Bundeszentrale für politische Bildung bestimme Bildung in zunehmendem Maße individuelle Lebenschancen. In Deutschland bleibt das Elternhaus nach wie vor die wichtigste Determinante für die Wahrnehmung von Bildungsmöglichkeiten und damit auch dem späteren beruflichen Erfolg von Kindern. Doch trotz sämtlicher Versprechungen von Bundeskanzlern der vergangenen Jahrzehnte gilt heutzutage nach wie vor die alte Grundregel: „Oben bleibt oben und unten bleibt unten“. Sofern umsetzbar, wird deswegen jedem Kind geraten, zu studieren. Doch das richtige Studium zu finden, ist ein Thema für sich. Insbesondere zulassungsbeschränkte Studiengänge – mit dem System des Numerus Clausus – verdeutlichen eindrucksvoll, dass im Zweifelsfall ein bestimmtes Kriterium die Aufnahme eines begehrten Studienplatzes erleichtern und damit spätere Karrierechancen ebnen kann: Der Geldbeutel der Eltern – beispielsweise durch rechtliches Einklagen.
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass gebildete Menschen mehr Berufserfolg haben und sich ihrem Leben sowie fremden Erwartungsmustern nicht so sehr schicksalhaft ausgeliefert wie weniger gebildete Menschen fühlen. Eine gelungene Einbindung in soziale Strukturen ist für jeden ferner nicht nur ein wichtiger Faktor für Gesundheit, sondern auch für die eigene Selbstentfaltung.
Familien und ihre Kinder sind mit insgesamt vier verschiedenen Kapitalsorten ausgestattet. Diese Kapitalsorten können nach Belieben ineinander umgewandelt und an nachfolgende Generationen weitergegeben werden:
Das Elite-Internat Salem am Bodensee, an welches u.a. Adelige und Unternehmer ihre Söhne und Töchter schicken, ist ein gutes Beispiel für die Umwandlung von ökonomischem Kapital hin zu kulturellem, sozialem und symbolischem Kapital. Wohlhabende Eltern zahlen weit über 3.000 € pro Monat dafür, dass ihre Kinder einen besseren Zugang zu Netzwerken bzw. zu nützlichen Kontakten für die Zukunft haben und um mit dem Wissen und dem Prestige, welches der Elite-Schule anheimgestellt wird, bessere Zukunftsoptionen anzustreben. Gleichzeitig wird dort den Kindern ein bestimmter Habitus – das heißt, ein für eine Gemeinschaft typisches Auftreten und Benehmen mit seinen Gewohnheiten und Präferenzen in puncto Denken, Fühlen und Handeln – anerzogen, von dem sie ihr Leben lang profitieren werden.
Der Mensch ist ein soziales Wesen und ohne Liebe und Zuwendung von nahestehenden Personen kann ein Kind nicht gedeihen. Der Entwicklungsprozess eines Menschen ist meistens steinig und Schule kann Angst machen. Eltern und Lehrer verkennen hierbei oft die Rolle von Emotionen, denn diese haben einen entscheidenden Einfluss auf den Lernerfolg der Schüler. Fürchtet sich dieser beispielsweise im besonderen Maße vor einer schweren Prüfung, so wird der Schüler sicherlich ganz anders an die Prüfungsvorbereitung herangehen als ein Schüler, der grundsätzlich Freude am Lernen hat.
Fakt ist also: Stress, Überforderung und Versagensängste wirken mehr als kontraproduktiv für den individuellen Lernerfolg. Vertrauen und das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft bzw. Gruppe fördert nicht nur das Selbstbewusstsein eines Menschen, sondern reduziert gleichzeitig Prüfungsangst jeglicher Art. Umso wichtiger ist es also, sich über entsprechende Vorgehensweisen und Tipps zu informieren, wenn eine solche „Angst“ vor Prüfungen besteht.
Folgende Tipps können hilfreich sein:
Das erworbene Wissen eines jeden Menschen veraltet und verliert oft im Laufe der Zeit seine Gültigkeit vor dem Hintergrund neuer Entdeckungen und Entwicklungen. Im Berufsleben werden somit stetig neue Kompetenzen verlangt, die ein Berufstätiger neu erwerben oder auffrischen sollte. Fort- und Weiterbildungen helfen dabei, den sich verändernden beruflichen Anforderungen gewachsen zu bleiben und auch die persönliche Weiterentwicklung zu unterstützen.
Damit Sie einen Bildungsgutschein erhalten, müssen Sie zuvor eine Beratung durch die Bundesagentur für Arbeit oder durch das Jobcenter durchführen. Ferner müssen Sie nachweisen können, dass die Teilnahme an einer Weiterbildungsmaßnahme notwendig ist, um eine bereits bestehende oder drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden. Beziehbare Leistungen im Rahmen des Bildungsgutscheins hängen von Ihren individuellen Voraussetzungen ab und können die Kosten für die Hin- und Rückfahrt, die Weiterbildung bzw. Umschulung an sich sowie die Unterbringung abdecken. Den geeigneten Bildungsträger können Sie selbst wählen, sofern das Bildungsangebot für die Förderung zugelassen ist. Im Allgemeinen sind Bildungsgutscheine vorgesehen für:
Mit der Möglichkeit, sich Bildungsurlaub zu nehmen, ermöglicht der Staat Arbeitnehmern, lebenslang Lernen zu können und das im Idealfall unter Weiterzahlung des Gehalts (hängt vom Arbeitgeber ab). Schließlich profitiert auch der Arbeitgeber durch das neu erworbene Wissen des Angestellten. Beim Bildungsurlaub kann der Beschäftigte selbst die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Weiterbildung festlegen. Doch Bildungsurlaub ist leider Ländersache. Bisher haben alle Bundesländer – mit Ausnahme von Bayern und Sachsen – Landesgesetze zum Bildungsurlaub verabschiedet. Es gibt also fast überall in Deutschland Bildungsurlaub – außer eben in Bayern und Sachsen.
Alle Kinder haben ihre individuellen Schwierigkeiten, ihre Stärken und Schwächen. Sie alle kämpfen mit dem Erwachsenwerden und mit den Anforderungen der Zukunft. Nur können sich manche dabei auf ihre Herkunft und auf ihr soziales Umfeld verlassen. Andere wiederum müssen es ganz alleine schaffen. Kann man also weniger gebildete Menschen als Teil einer festgelegten und vordefinierten Gesellschaftsstruktur bezeichnen? Leider ja, denn Bildung bildet nicht nur den Charakter, sondern auch die Entscheidungs-, Handlungs- und Motivationsfähigkeit eines Lernenden.
Des Weiteren spielt auch der Ausbau von Mut und Vertrauen zur Gestaltungsfreude in der eigenen Lebensführung eine wesentliche Rolle. Wenn die Sozialstruktur jedoch immer wieder „Bildungsverlierer“ erzeugt, dann ist es nicht verwunderlich, dass Gestaltungsfreude und Kreativität auch in Kriminalität aufgehen können. Eltern können einen entscheidenden Teil dazu beitragen, ob ihr Kind seine Lernpotenziale voll ausschöpft oder nicht. Dafür sollten Eltern die Lernfreude ihres Kindes unterstützen, ihm die notwendige Begeisterung und Geborgenheit vermitteln und ihrem Schützling regelmäßig Mut machen.
Der aktuelle Bildungsbericht 2014 zeigt die hohe Priorität von Bildung in Deutschland. Die Autorengruppe des letzte Woche in Berlin vorgestellten Bildungsberichts spricht resümierend von einem „Trend zu mehr Bildung“. Alle zwei Jahre wird der Bericht „Bildung in Deutschland“ unter Leitung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung erarbeitet und zeigt Entwicklungen sowie Herausforderungen im Bildungswesen. Das diesjährige Schwerpunktthema des zum fünften mal erschienen Berichts beschäftigt sich mit Menschen mit Behinderungen im Bildungssystem.
Der „Trend zu mehr Bildung“ steht für die positiven Entwicklungen, die der Bildungsbericht 2014 proklamiert. Von einer steigenden Bildungsbeteiligung ist die Rede und diese zeige, „dass sich Investitionen in Bildung für die Einzelnen und die Gesellschaft lohnen“, so die Bundesbildungsministerin und Mitauftraggeberin des Bildungsberichtes Johanna Wanka. Tatsächlich zeigt auch dieser Bericht die weitere Steigerung der Bildungsausgaben. Im Vergleich mit anderen OECD-Ländern schneidet Deutschland mit diesen Bildungsausgaben gemessen am BIP jedoch unterdurchschnittlich ab. Und trotz gestiegener Ausgaben ist der prozentuale Anteil des Bildungsbudgets am BIP sogar leicht gesunken.
Besonders deutlich zeigt sich der „Trend zu mehr Bildung“ bei der Betreuung der Kleinsten, den Schulbesuchen, Studienanfängern und in der Weiterbildung: So konnte die Zahl der Betreuungsplätze für unter drei Jahre alte Kinder ausgebaut werden. In Westdeutschland besucht fast die Hälfte der Zweijährigen eine Krippe, in Ostdeutschland sind es 80 Prozent. Die Anzahl des pädagogischen Personals ist auf einem Höchststand. Doch auch hier werden seitens der Bildungsforscher kritische Befunde des Bildungsberichts laut: Nach dem quantitativen Ausbau sei nun dringend eine Qualitätsoffensive nötig, schließlich stellt die frühkindliche Bildung die Weichen für den späteren Schul- und auch beruflichen Erfolg. Insbesondere müsste den Nachteilen sozialer Herkunft gezielt entgegengewirkt werden. Vielerorts werden die Kleinen in viel zu großen Gruppen von viel zu wenig Erziehern betreut und die Nachfrage an Krippenplätze steigt weiter.
Der Anteil von Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss konnte weiter – auf unter sechs Prozent – gesenkt werden, während der Zustrom zum Gymnasien weiter anhält und entsprechend steigende Abiturientenzahlen hervorbringt. 57 Prozent der Schulabsolventen erwerben eine Hochschulzugangsberechtigung. Die Studienanfängerquote liegt bei über 50 Prozent, so dass erstmals genauso viele Schulabsolventen eine betriebliche oder schulische Berufsausbildung beginnen wie sich für ein Studium einschreiben.
Erstmals seit 15 Jahren ist zudem ein deutlicher Anstieg der Beteiligung an Weiterbildung zu verzeichnen.
Doch trotz des positiven Trends zu mehr Bildung, verdeutlicht der Bildungsbericht 2014 leider nach wie vor den Trend zu sozialer Ungleichheit in der Bildungsbeteiligung: Der schulische und berufliche Erfolg hängt immer noch viel zu sehr von der sozialen Herkunft ab. So besuchen Schüler, die aus von Arbeitslosigkeit oder Armut betroffenen sowie bildungsfernen Elternhäusern stammen erheblich seltener das Gymnasium im Vergleich zu Schülern mit hohem sozioökonomischen Status; die Ausbildungsperspektiven für benachteiligte Jugendliche bleiben prekär; die Hälfte der ausländischen Jugendlichen findet keinen Ausbildungsplatz während es bei den deutschen Jugendlichen nur jeder Vierte ist. In der Altersgruppe der 30-35-Jährigen haben Personen mit Migrationshintergrund fünf Mal so häufig keinen Schulabschluss.
Beim Schwerpunktthema Menschen mit Behinderung im Bildungssystem zeigt der Bildungsbericht 2014, welch übergreifende Herausforderung die Inklusion für alle Bildungsbereiche darstellt. Zwar gibt es zahlreiche Systeme, die behinderten Menschen die Teilhabe ermöglichen sollen, doch insbesondere die Abstimmung und Koordination bleibt herausfordernd. Ab 2015 soll ein großangelegtes Forschungsförderungsprogramm zu Inklusionsthemen neue Erkenntnisse und Möglichkeiten für die Bewältigung dieser Herausforderungen zu Tage fördern.
Die Online-Lernplattform Lecturio startet auch in diesem Jahr eine Blogparade; dieses Mal zum Thema „Wie stark beeinflusst Bildung unser Leben?“. Wer zu diesem Thema mitbloggen möchte, hat noch bis zum 30. Juni Gelegenheit dazu.
Der Bildungsweg entscheidet immer auch ein Stück weit über den Lebensweg. Welchen Einfluss hat damit Bildung auf den Job, den wir ausüben; die Stadt, in die wir ziehen; die Menschen, die wir kennen lernen; auf unser soziales Leben und Verhalten? Wie verlaufen Bildungswege jenseits von festen Pfaden? Welche Rolle spielt beruflicher Erfolg für unser Leben? Wie steht es um die „Bildungsrendite“?
Diesen Fragen geht seit 2009 auch das Nationale Bildungspanel (Neps) am Leibniz-Institut auf wissenschaftlicher Ebene nach und startete eine Langzeitstudie mit Daten zur Bildungslandschaft Deutschland. Insgesamt 60.000 Teilnehmer unterschiedlicher Gruppen und Altersklassen – vom Kleinkind bis zum Rentner – werden teils über Jahrzehnte befragt. Damit gibt es weltweit keine breiter angelegte Untersuchung über Bildungsverläufe.
Die Lecturio-Blogparade ruft dazu auf, sich mit individuellen Blogbeiträgen der spannenden Frage nach dem Einfluss von Bildung auf unser Leben zu widmen. Die Blogparade läuft noch bis zum 30.06.2014. Nähere Informationen dazu gibt es auf: Blogparade – Wie Stark beeinflusst Bildung unser Leben