Während Arbeitnehmer früher nicht selten ein Leben lang in ihrem Ausbildungsbetrieb blieben und Unternehmenswechsel eher die Ausnahme waren, ist dies heute ganz anders. Viele Arbeitnehmer blicken auf zahlreiche Beschäftigungsverhältnisse zurück, was wiederum die Berufserfahrung erhöht. Ein langer Lebenslauf kann Vor-, aber auch Nachteile bringen. Was jedoch in einer Bewerbung nicht gut ankommt, sind Beschäftigungslücken im Lebenslauf, die sich nicht plausibel erklären lassen.
Die Berufserfahrung ist das wichtigste Element des Lebenslaufes. Darüber hinaus spielt die außerbetriebliche fachliche Qualifikation eine Rolle, beispielsweise die Ausbildung an einer Fachschule. Es gibt Studien, unter anderem von StepStone, die besagen, dass ein Personaler im Schnitt etwa 43 Sekunden zum Screening eines Lebenslaufs benötigt. Über 22 Sekunden davon entfallen auf die Berufserfahrung. Eine Rolle spielen dabei vor allem die für die Bewerbung relevanten Fähigkeiten.
Bei der Angabe der Berufserfahrung im Lebenslauf ist es wichtig, dass keine Lücken vorhanden sind. Nicht relevante Beschäftigungen sollte man deshalb nur dann streichen, wenn sie keine Lücke hinterlassen. Generell sind die letzten zwei oder drei Stationen im Berufsleben entscheidend. Am bedeutendsten ist natürlich die aktuelle oder letzte Tätigkeit. Jobs, die längere Zeit zurückliegen, sind knapp zu beschreiben. Zu den unverzichtbaren Angaben zählen in erster Linie die Kernaufgaben, die der Bewerber in dem jeweiligen Unternehmen übernommen hat. Es macht zudem Sinn, ggf. die Aufgaben und Tätigkeiten herauszustellen, die für die aktuelle Stelle relevant sind.
In der heutigen Zeit wechseln Angestellte öfters ihren Job. Sie tun dies auch, um sich weiterzubilden, neue Erfahrungen zu sammeln und umzuorientieren. An und für sich ist das nichts Schlechtes. Wer allerdings zu wechselfreudig ist, signalisiert damit, dass er eventuell auch in dem neuen Unternehmen nicht lange bleiben möchte. Generell stellt es zumeist kein Problem dar, wenn der Jobwechsel nach etwa drei bis fünf Jahren stattfindet. Auf jeden Fall sind Jobwechsel weniger dramatisch als Lücken. Dennoch können nicht alle Bewerber einen lückenlosen Lebenslauf vorweisen. Fehlzeiten sind durch verschiedene Faktoren verursacht. Vor allem viele Frauen bleiben nach der Geburt ihres Kindes ein paar Jahre zu Hause und kümmern sich um ihren Nachwuchs. Eine solche Auszeit im Lebenslauf zu vermerken, ist keine Schande und bringt kaum Nachteile. Was allerdings weniger vorteilhaft klingt, sind Formulierungen wie „arbeitssuchend“ oder „Umorientierungsphase“. Der potenzielle Arbeitgeber weiß dann sofort, dass die betreffende Person den angegebenen Zeitraum über arbeitslos war.
Beschäftigungslücken im Lebenslauf lassen sich zwar nicht im Nachhinein schließen, aber gut erklären. Wichtig ist die Angabe eines plausiblen Grunds. Vielleicht übte die betreffende Person während der Zeit der Arbeitssuche eine Nebentätigkeit aus. Auch ehrenamtliche Beschäftigungen können in den Lebenslauf einfließen, selbst wenn sie für die Besetzung der Stelle keine Relevanz besitzen. Allerdings sollten derlei Ausführungen knapp formuliert sein. Auf jeden Fall sind solche Angaben im Lebenslauf besser als Lücken. Neben- und Aushilfsjobs sowie Ehrenämter zeigen dem zukünftigen Arbeitgeber, dass sein potenziell neuer Mitarbeiter fleißig, engagiert und vielseitig interessiert ist. Auch Fortbildungsmaßnahmen und Schulungen können dazu beitragen, Beschäftigungslücken sinnvoll zu schließen. Hier ist es ebenfalls nebensächlich, wenn die jeweiligen Qualifikationen nicht zur ausgeschriebenen Stelle passen.
Fazit: Nicht immer lassen sich Lücken im Lebenslauf vermeiden. Wer die Chancen auf einen Job erhöhen möchte, sollte genau überlegen, wie er Auszeiten und Beschäftigungslücken erklärt. Die Angabe gesundheitlicher Gründe meist hilfreicher als gar keine Erläuterung.