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Monatsarchiv für April 2023

Existenzgründung im Studium

 

Eine Geschäftsidee umsetzen, Visionen verwirklichen, sein eigener Chef sein: Existenzgründung erfreut sich unter Studierenden großer Beliebtheit. Immer mehr Studierende planen eine Selbstständigkeit für ihre berufliche Zukunft oder gründen sogar noch während des Studiums ein Unternehmen. Laut KfW-Gründungsmonitor sind 14 Prozent der Existenzgründenden Studierende oder Absolventen. Besonders im Trend sind Existenzgründungen im digitalen und nachhaltigen Bereich. Laut dem Green Startup Monitor 2022 haben mehr als 80 Prozent der Start-ups ein digitales oder hybrides Geschäftsmodell umgesetzt.

Doch wie geht es nach der erfolgreichen Gründungsidee weiter? Viele Gründerinnen und Gründer sind sich unsicher, welche Schritte sie als Nächstes unternehmen müssen. Eine wichtige Frage, die dabei häufig aufkommt, ist die Anmeldung eines Gewerbes.

Erster Schritt bei der Existenzgründung: die Gewerbeanmeldung

Das Gewerbe Anmelden ist einer der ersten formalen Schritte bei der Gründung eines Unternehmens. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass jede selbstständige Tätigkeit, die auf eine Gewinnerzielung abzielt, angemeldet werden muss. Die Anmeldung erfolgt bei der zuständigen Gewerbebehörde, die in der Regel beim örtlichen Ordnungsamt angesiedelt ist.

Dabei müssen unter anderem Angaben zur Art des Gewerbes, zur gewünschten Rechtsform sowie zum geplanten Starttermin gemacht werden. Auch die Höhe der zu erwartenden Einnahmen spielt eine Rolle.

Existenzgründung: Student steht vor einem Whiteboard

Hilfe bei der Existenzgründung

Für Gründerinnen und Gründer, die unsicher sind, wie sie die Gewerbeanmeldung am besten angehen, gibt es auch die Möglichkeit, sich an einen Gründungsberater oder eine Gründungsberaterin zu wenden. Diese können bei der Erstellung des Businessplans, der Wahl der passenden Rechtsform sowie bei der Anmeldung des Gewerbes unterstützen.

Wer sich selbstständig machen möchte, sollte also nicht nur über eine gute Idee und das nötige Know-how verfügen, sondern auch die formalen Schritte bei der Gründung seines Unternehmens kennen. Eine gute Beratung kann dabei helfen, diese Schritte erfolgreich zu meistern und das eigene Unternehmen auf eine solide Basis zu stellen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat hilfreiche Informationen zum Thema Gewerberecht zusammengestellt.

Tipps für die Existenzgründung im Studium

Wenn du im Studium eine Existenzgründung planst, gibt es einige Tipps, die dir helfen können:

  1. Businessplan erstellen: Ein detaillierter Businessplan ist die Basis für eine erfolgreiche Gründung. Darin solltest du deine Geschäftsidee, Zielgruppe, Marketingstrategie und Finanzierungsmöglichkeiten ausführlich beschreiben.
  2. Finanzierungsmöglichkeiten prüfen: Für die Gründung benötigst du in der Regel finanzielle Mittel. Es gibt verschiedene Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten, die du als Studierender oder Studierende nutzen kannst. Zum Beispiel das BAföG-Gründungsdarlehen, das EXIST-Gründerstipendium oder Förderprogramme von privaten Investoren oder Business-Angels.
  3. Netzwerk aufbauen: Kontakte zu anderen Gründern, Branchenexperten oder Investoren können dir bei der Gründung helfen. Nutze daher Netzwerke wie Gründerzentren, Gründungswettbewerbe oder Veranstaltungen, um dich mit anderen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.
  4. Zeitmanagement: Die Gründung eines Unternehmens erfordert viel Zeit und Engagement. Es ist wichtig, dass du dir realistische Zeitpläne und Ziele setzt und genügend Zeit für das Studium und die Gründung einplanst.
  5. Bürokratie im Blick behalten: Die Gründung eines Unternehmens erfordert auch bürokratische Schritte wie die Anmeldung des Gewerbes oder die Beantragung von Fördermitteln. Informiere dich daher frühzeitig über die notwendigen Schritte und Fristen, um Zeit und Kosten zu sparen.
  6. Erfahrung sammeln: Sammle Erfahrungen durch Praktika, Werkstudententätigkeiten oder Nebenjobs, um wichtige Fähigkeiten und Kontakte zu knüpfen.

 

 

 

Ausbildungsstatistik 2022: Leichter Anstieg neu geschlossener Ausbildungsverträge

 

In 2022 wurden in Deutschland 468.900 neue Ausbildungsverträge in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Nach den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamt ist damit ein leichter Anstieg von 0,6 Prozent zum Vorjahr zu verzeichnen. Nach dem starken Einbruch durch die Corona-Pandemie in 2020 stieg die Zahl der Neuverträge zum zweiten Mal in Folge an. Dennoch liegt die Zahl immer noch 8 Prozent niedriger als 2019 vor der Pandemie.

Die duale Berufsausbildung ist ein wichtiger Bestandteil des deutschen Bildungssystems. Im Jahr 2022 gab es hier immerhin eine leicht positive Entwicklung zu verzeichnen, denn die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge stieg erneut an. So das Ergebnis der aktuellen vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom 12. April 2023. Nachdem die Corona-Pandemie im Jahr 2020 zu einem starken Einbruch geführt hatte, lag die Zahl der Neuverträge 2022 bei 494.800 und damit höher als im Vorjahr (463.300 Neuverträge). Dennoch war die Zahl immer noch um 8 % geringer als im Jahr 2019, bevor die Pandemie ausbrach. Damals, in 2019, wurden 510.900 Neuverträge abgeschlossen.

Auffallend war, dass der Anstieg bei Frauen mit 1,1 % stärker ausfiel als bei Männern mit 0,3 %. Insgesamt wurden 81 % der Neuverträge im Handwerk von Männern abgeschlossen. Allerdings konnten auch hier Frauen zulegen: Während die Zahl der neuen Ausbildungsverträge bei Männern um 3 % zurückging, stieg sie bei Frauen um 2 %. Insgesamt wurden im Handwerk im Jahr 2022 rund 127.400 Neuverträge abgeschlossen, was einem Rückgang von 2,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders erfreulich war der Zuwachs im Ausbildungsbereich „Industrie und Handel“. Hier stieg die Zahl der Neuabschlüsse um 2,9 % auf 269.800.

Einen starken Rückgang gab es hingegen in der Landwirtschaft, wo nur noch 13.000 Neuverträge abgeschlossen wurden – ein Minus von 5 %. Hier ging die Zahl der Neuverträge auf 13.000 zurück. Dies kann zum Teil auf den demografischen Wandel zurückgeführt werden, da die Anzahl der Schulabgänger in ländlichen Regionen abnimmt. Zudem ist die Landwirtschaft ein sehr arbeitsintensiver Bereich, der oft mit schweren körperlichen Tätigkeiten verbunden ist. Dies kann dazu führen, dass viele junge Menschen diesen Beruf nicht mehr ergreifen möchten.

Mehr neue Ausbildungsverträge, doch trotzdem immer weniger Auszubildende

Trotz des Anstiegs bei den Neuverträgen war die Gesamtzahl der Auszubildenden rückläufig. Zum Jahresende 2022 befanden sich insgesamt 1.216.000 Personen in einer dualen Berufsausbildung. Das waren 3 % weniger als im Vorjahr. Der Rückgang fällt damit stärker aus als im Jahr 2021 (-2,6 %). Dies ist vor allem auf die geringe Zahl an Neuabschlüssen der beiden letzten Jahre und den Einbruch bei den Neuabschlüssen im Jahr 2020 zurückzuführen.

In allen Ausbildungsbereichen war im Jahr 2022 ein Rückgang der Zahl Auszubildender zu beobachten. Insgesamt absolvierten 39.500 Personen weniger eine Ausbildung als im Vorjahr. Der prozentuale Rückgang lag sowohl bei Männern als auch Frauen bei jeweils rund 3 %. Die beiden am stärksten besetzten Ausbildungsbereiche – Industrie und Handel sowie Handwerk – verzeichneten dabei mit 37.000 weniger Auszubildenden über 90 % des gesamten Rückgangs.

Ausbildung, Beginn, Ausbildungsvertrag, Vertrag

Duale Berufsausbildung vor großen Herausforderungen

Insgesamt zeigt die Bildungsstatistik für das Jahr 2022 ein gemischtes Bild. Zwar konnte bei den neu geschlossenen Ausbildungsverträgen eine leichte positive Entwicklung verzeichnet werden, doch insgesamt geht die Zahl der Auszubildenden weiter zurück. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren umkehren lässt. Denn die duale Berufsausbildung ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Wirtschaft und ein wesentlicher Baustein für die Fachkräftesicherung.

Trotz des Rückgangs bei der Gesamtzahl der Auszubildenden ist es erfreulich, dass die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der dualen Berufsausbildung im zweiten Jahr in Folge leicht gestiegen ist. Dies lässt hoffen, dass sich der Trend in den nächsten Jahren fortsetzen wird und die duale Berufsausbildung weiterhin attraktiv bleibt. Besonders erfreulich ist auch der Anstieg bei den weiblichen Auszubildenden, der im Vergleich zu den männlichen Auszubildenden stärker ausgefallen ist. Dies zeigt, dass immer mehr Frauen Interesse an handwerklichen Berufen und technischen Ausbildungen haben, die bisher eher von Männern dominiert wurden.

Insgesamt bleibt jedoch festzuhalten, dass die duale Berufsausbildung auch in Zukunft vor großen Herausforderungen steht. Die demografische Entwicklung und der Fachkräftemangel werden sich auch in den kommenden Jahren weiterhin auf die Zahl der Auszubildenden auswirken. Es gilt daher, die duale Berufsausbildung attraktiv zu gestalten und junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern.

 

 

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