Mit dem News- und Info-Blog von Bildungsweb halten wir euch über verschiedene Bildungsthemen, die euch betreffen und beschäftigen auf dem Laufenden! Hier findet ihr zahlreiche nützliche Informationen und Tipps zu den Bereichen Studium, Schule, Weiterbildung und Sprachen.
Mit der Beliebtheit von Wein in Deutschland und deutschem Wein in der Welt wächst auch die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften. Sowohl in der Gastronomie als auch im Handel und Tourismus spielen Weinexperten eine entscheidende Rolle. Angesichts dieser Entwicklung gewinnen Ausbildungen im Bereich Wein zunehmend an Beliebtheit und Bedeutung – das geht auch mit einem wachsenden Angebot einher.
Für angehende Weinexperten gibt es eine Vielzahl von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschland. An spezialisierten Weinakademien können neben formalen Weinausbildungen, wie der Ausbildung zum Sommelier, auch weiterbildende Kurse zu verschiedenen Themen rund um Wein sowie Tastings besucht werden. Auch Online-Kurse und Fernstudium werden angeboten.
Die Ausbildung zum Sommelier ist kein staatlich geregelter Ausbildungsgang. Wer sich aber „Geprüfter Sommelier“ nennen möchte, kann die entsprechende Prüfung bei der IHK ablegen. Auf diese Prüfung bereiten passende Lehrgänge privater Bildungsanbieter vor.
Bei Sommelier-Ausbildungen spielen außerdem Zertifizierungen und Qualifikationslevel der globalen Organisation „Wine & Spirit Education Trust (WSET)“ mit Sitz in London eine wichtige Rolle. Das MSET Ausbildungsprogramm ist in aufeinander aufbauende Module und Level unterteilt, mit dem Diplom (Level 4) als höchsten Abschluss.
Ein Sommelier ist ein Fachmann für Wein, der in der Gastronomie, Hotellerie oder im Weinhandel tätig ist. Seine Hauptaufgaben umfassen die Beratung von Gästen oder Kunden bei der Auswahl von Weinen, die Organisation und Verwaltung von Weinkellern, das Erstellen von Weinkarten, die Durchführung von Weinproben sowie die Schulung des Personals in Bezug auf Weinwissen und Service. Ein Sommelier verfügt über ein fundiertes Fachwissen über Wein, einschließlich Kenntnisse über Anbaugebiete, Rebsorten, Jahrgänge, Weinherstellungstechniken und Weinkombinationen mit Speisen. Seine Aufgabe ist es, den Gästen ein herausragendes Wein- und Gastronomieerlebnis zu bieten.
Beim akademischen Weinstudium geht es vor allem um den Weinanbau sowie die Technik der Weinherstellung. So gibt es an Fachhochschulen und Universitäten die Studiengänge Weinbau, die auch als Oenologie oder Önologie (Wissenschaft vom Wein und Weinbau) bezeichnet werden. Auch ein duales Studium in diesem Bereich ist möglich.
Der Weinbau gehört zum Bereich der Agrarwissenschaft und umfasst alle Phasen der Weinproduktion, angefangen bei der Pflege der Weinreben bis hin zur Ernte und Verarbeitung der Trauben. Doch die Qualität eines Weines wird nicht allein durch die Wahl der richtigen Rebsorte und die Arbeit im Weinberg bestimmt. Entscheidend für die Qualität des Weines sind nicht nur Rebsorte und Anbau: auch die Verfahren im Weinkeller, die die Aromen und Eigenschaften des Weins formen, sind essentiell und damit wissenschaftlicher Bestandteil des Weinstudiums.
Flexibilität und praktische Kenntnisse auf einen Schlag: Ein perfektes Beispiel für diese Kombination ist das Fernstudium Wirtschaftspsychologie. Ohne physische Anwesenheit und mit maximaler Freiheit erwerben Absolventen alle Fähigkeiten, die sie später in der Beratung, dem Marketing oder der Personalführung von Unternehmen einbringen. Was genau den Studiengang kennzeichnet und wieso die Symbiose aus Wirtschaft und Psychologie in der modernen Welt derart an Bedeutung gewonnen hat, zeigen wir in diesem Artikel.
Während die meisten Menschen mit Psychologie etwas anfangen können, verschwimmen die Vorstellungen bei der Wirtschaftspsychologie. Klar: Es wird sich wahrscheinlich um spezifische Anwendungen der Studieninhalte in der Wirtschaft drehen. Doch trifft das auch tatsächlich zu und was können wir uns darunter vorstellen? In der Tat befassen sich Studierende im Fernstudium Wirtschaftspsychologie damit, welche psychischen Prozesse für die Wirtschaft relevant sind.
Oder konkreter: Was bewegt uns dazu, bestimmte Entscheidungen zu treffen und wie kann die Wirtschaft das zu ihren Gunsten nutzen? Daran wird schon ein Anwendungsfeld für Absolventen deutlich: die Marktforschung. Während des Studiums erwerben Absolventen Kenntnisse, mit denen sich bestimmte Tendenzen bereits frühzeitig erahnen lassen.
Das ist für Unternehmen in der Wirtschaft von elementarer Bedeutung, da sie so gezielte und perfekt auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnittene Kampagnen konzipieren können. Wirtschaftspsychologen können besser abschätzen, wie verschiedene Menschen auf Botschaften reagieren und warum sie sich für ein Produkt entscheiden. Diese Kenntnisse sind oft der Unterschied zwischen einem erfolgreichen Marketing und völlig nutzlosen und überteuerten Werbeanzeigen, die schnell in Vergessenheit geraten.
Marketing ist aber natürlich nur einer von vielen Teilbereichen, in denen die Wirtschaftspsychologie ein relevanter Faktor ist. Letztlich braucht es psychologische Kenntnisse überall dort, wo Menschen zusammenarbeiten und miteinander interagieren. Damit lassen sich verschiedene Entscheidungen nicht nur nachvollziehen, sondern bereits im Vorfeld vorhersagen, da Verhaltensweisen immer nach den gleichen Mustern ablaufen.
Weitere Beispiele gefällig? In Personalabteilungen sind die Kenntnisse ebenfalls gefragt, da Wirtschaftspsychologen wissen, welche Stellschrauben zu bedienen sind, um das Maximum aus den Mitarbeitern herauszuholen. Bei Dingen wie den ungeliebten Feedbackgesprächen haben Wirtschaftspsychologen aufgrund ihrer erworbenen Fähigkeiten ein feines Gespür und finden leichter die richtige Mischung aus Kritik und Motivation.
In Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein nicht zu unterschätzender Faktor, der Absolventen einen enormen Wert verleiht. Dass Personalabteilungen ein häufiges Ziel von Absolventen sind, zeigt schon ein Blick auf die Inhalte des Fernstudiums, wo das Thema Personalführung einen eigenen Block bildet. Trotzdem gibt es unzählige Wege, die Fähigkeiten nach den eigenen Vorstellungen zu verwerten. Schließlich können die Kenntnisse überall dort relevant sein, wo die Wirtschaft Nutzen aus der menschlichen Psyche ziehen kann.
Anders als bei der klassischen Psychologie liegt trotzdem ein klarer Fokus auf die Anwendung der Studieninhalte im wirtschaftlichen Kontext. Ein Fernstudium Wirtschaftspsychologie ist für die Aneignung der Kompetenzen dabei die ideale Lösung, da darüber bereits während des Studiums praktische Erfahrungen in Betrieben gesammelt werden können. Der Abschluss mit einem Fernstudium ist voll anerkannt und öffnet in einer digitalen Welt mit einer starken Individualisierung alle Türen, um zu einem unverzichtbaren Puzzleteil für den Erfolg eines Unternehmens zu werden.
Nicht nur so manche Veranstaltung im Studium findet inzwischen online statt, auch das Mitschreiben in der Vorlesung erledigen einige digital. Viele Erstsemester stellen sich deshalb die Frage, wie viel Papier sie auf dem Weg zu ihrem Abschluss überhaupt noch brauchen. Hier in diesem Artikel gehen wir dieser Frage nach und blicken auf die Felder, in denen Papier und Stift trotzdem noch nicht zu ersetzen sind.
Notizen in der Vorlesung
Ein ganzes Semester lang nehmen wir in der Vorsehung Inhalte auf, um sie später bei der Prüfung parat zu haben. Das geht natürlich nicht ohne hochwertige Notizen, in denen sich alle wichtigen Punkte wiederfinden. Die Notizen sind deshalb ein ganz zentrales Element des Studiums. Doch wie sie angefertigt werden, das liegt ganz in den eigenen Händen.
So manch einer schwört noch auf handschriftliche Notizen und beharrt darauf, dass sich die Inhalte auf diese Weise besser einprägen. Andere fühlen sich mit digitalen Geräten sicherer und schneller. An der Stelle lohnt es sich, beide Wege einmal auszuprobieren und für sich zu spüren, welches der bessere sein könnte. Auch ist natürlich eine Kombination möglich sowie die Digitalisierung handschriftlich erstellter Notizen.
Anträge und Organisatorisches
Die Anmeldung der Abschlussarbeit, die Korrespondenz mit dem Prüfungsamt oder die Entschuldigung der zusätzlichen Fehlzeit: Im Studium gibt es durchaus Anlässe für den Einsatz von Papier und Stift. Trotz des Vormarschs der Notebooks und Tablets ist das Papier deshalb nicht ganz aus dem Studium verschwunden. Genau in diesen Fällen ist es hilfreich, zumindest eine Grundausstattung zuhause verfügbar zu haben.
Wer seine Anträge ganz leicht in den eigenen vier Wänden drucken kann und dafür nicht in die Uni muss, ist klar im Vorteil. Den notwendigen Drucker gibt es schon für kleines Geld. Nicht fehlen darf das nötige Papier, das direkt online bestellt werden kann und dann bequem ins Wohnheim oder die WG geliefert wird. Hier bei OTTO Office gibt es Papier in unterschiedlichen Ausführungen, unter anderem auch recycelt.
Klausuren
In den meisten Studiengängen steht die eine oder andere Klausur an, die auf dem Weg zum Abschluss bestanden werden muss. Tatsächlich gibt es manche Professoren, welche inzwischen die Chance bieten, die Klausur an einem Laptop zu schreiben. Doch die meisten gewähren diese Freiheit wirklich nur in Ausnahmefällen. Aus dem Grund ist es unerlässlich, zum großen Tag der Prüfung mit Schreibgerät bewaffnet zu sein.
In manchen Studiengängen hängt sogar die Note davon ab, wie geübt und versiert wir mit Stift und Papier sind. Das gilt zum Beispiel für das Jurastudium, wo eine Examensprüfung schnell 20 und mehr handschriftliche Seiten umfasst. Nur wer viel schreiben kann, hat am Ende die Chance auf die Bestnote. Da lohnt es sich, das Schreiben schon im Alltag regelmäßig zu üben. Setzt im Examen ein Schreibkrampf ein und es geht nichts mehr, kann sich dies auf direkte Art und Weise auf die eigene berufliche Laufbahn in den nächsten Jahren auswirken. Das gilt es natürlich zu verhindern.
Hausarbeiten
Etwas weniger wichtig ist die Handschrift im Bereich der Hausarbeiten im Studium. Die Prüfungsordnung sieht schließlich vor, dass sie in digitaler Form abgegeben werden. Trotzdem kann es auch bei diesem Arbeitsprozess nicht schaden, einen Stift dabei zu haben. Denn in der Bibliothek können damit zum Beispiel die nötigen Notizen gemacht werden. Für viele sind die kleinen Klebezettel für Markierungen in Büchern unerlässliches Utensil für den Bibliotheksbesuch und auch die Recherche zu Hause.
Während Arbeitnehmer früher nicht selten ein Leben lang in ihrem Ausbildungsbetrieb blieben und Unternehmenswechsel eher die Ausnahme waren, ist dies heute ganz anders. Viele Arbeitnehmer blicken auf zahlreiche Beschäftigungsverhältnisse zurück, was wiederum die Berufserfahrung erhöht. Ein langer Lebenslauf kann Vor-, aber auch Nachteile bringen. Was jedoch in einer Bewerbung nicht gut ankommt, sind Beschäftigungslücken im Lebenslauf, die sich nicht plausibel erklären lassen.
Die Berufserfahrung ist das wichtigste Element des Lebenslaufes. Darüber hinaus spielt die außerbetriebliche fachliche Qualifikation eine Rolle, beispielsweise die Ausbildung an einer Fachschule. Es gibt Studien, unter anderem von StepStone, die besagen, dass ein Personaler im Schnitt etwa 43 Sekunden zum Screening eines Lebenslaufs benötigt. Über 22 Sekunden davon entfallen auf die Berufserfahrung. Eine Rolle spielen dabei vor allem die für die Bewerbung relevanten Fähigkeiten.
Bei der Angabe der Berufserfahrung im Lebenslauf ist es wichtig, dass keine Lücken vorhanden sind. Nicht relevante Beschäftigungen sollte man deshalb nur dann streichen, wenn sie keine Lücke hinterlassen. Generell sind die letzten zwei oder drei Stationen im Berufsleben entscheidend. Am bedeutendsten ist natürlich die aktuelle oder letzte Tätigkeit. Jobs, die längere Zeit zurückliegen, sind knapp zu beschreiben. Zu den unverzichtbaren Angaben zählen in erster Linie die Kernaufgaben, die der Bewerber in dem jeweiligen Unternehmen übernommen hat. Es macht zudem Sinn, ggf. die Aufgaben und Tätigkeiten herauszustellen, die für die aktuelle Stelle relevant sind.
In der heutigen Zeit wechseln Angestellte öfters ihren Job. Sie tun dies auch, um sich weiterzubilden, neue Erfahrungen zu sammeln und umzuorientieren. An und für sich ist das nichts Schlechtes. Wer allerdings zu wechselfreudig ist, signalisiert damit, dass er eventuell auch in dem neuen Unternehmen nicht lange bleiben möchte. Generell stellt es zumeist kein Problem dar, wenn der Jobwechsel nach etwa drei bis fünf Jahren stattfindet. Auf jeden Fall sind Jobwechsel weniger dramatisch als Lücken. Dennoch können nicht alle Bewerber einen lückenlosen Lebenslauf vorweisen. Fehlzeiten sind durch verschiedene Faktoren verursacht. Vor allem viele Frauen bleiben nach der Geburt ihres Kindes ein paar Jahre zu Hause und kümmern sich um ihren Nachwuchs. Eine solche Auszeit im Lebenslauf zu vermerken, ist keine Schande und bringt kaum Nachteile. Was allerdings weniger vorteilhaft klingt, sind Formulierungen wie „arbeitssuchend“ oder „Umorientierungsphase“. Der potenzielle Arbeitgeber weiß dann sofort, dass die betreffende Person den angegebenen Zeitraum über arbeitslos war.
Beschäftigungslücken im Lebenslauf lassen sich zwar nicht im Nachhinein schließen, aber gut erklären. Wichtig ist die Angabe eines plausiblen Grunds. Vielleicht übte die betreffende Person während der Zeit der Arbeitssuche eine Nebentätigkeit aus. Auch ehrenamtliche Beschäftigungen können in den Lebenslauf einfließen, selbst wenn sie für die Besetzung der Stelle keine Relevanz besitzen. Allerdings sollten derlei Ausführungen knapp formuliert sein. Auf jeden Fall sind solche Angaben im Lebenslauf besser als Lücken. Neben- und Aushilfsjobs sowie Ehrenämter zeigen dem zukünftigen Arbeitgeber, dass sein potenziell neuer Mitarbeiter fleißig, engagiert und vielseitig interessiert ist. Auch Fortbildungsmaßnahmen und Schulungen können dazu beitragen, Beschäftigungslücken sinnvoll zu schließen. Hier ist es ebenfalls nebensächlich, wenn die jeweiligen Qualifikationen nicht zur ausgeschriebenen Stelle passen.
Fazit: Nicht immer lassen sich Lücken im Lebenslauf vermeiden. Wer die Chancen auf einen Job erhöhen möchte, sollte genau überlegen, wie er Auszeiten und Beschäftigungslücken erklärt. Die Angabe gesundheitlicher Gründe meist hilfreicher als gar keine Erläuterung.
Mit dem Fachkräftemangel, der Digitalisierung und dem demografischen Wandel steht die Arbeitswelt vor großen Herausforderungen. Ein aktueller Gesetzesentwurf der Bundesregierung soll Unternehmen und Beschäftige in dreifacher Weise unterstützen: Mit einer Reform der Weiterbildungsförderung, dem Qualifizierungsgeld und einer Ausbildungsgarantie.
Der erste Aspekt des Entwurfs betrifft die Reform der Weiterbildungsförderung. Mit festen Fördersätzen und einer Reduzierung der Förderkombinationen soll der Zugang zu Weiterbildungsangeboten für Unternehmen und Beschäftigte erleichtert und die Transparenz erhöht werden. Die bisherige Regelung entfällt, dass eine Weiterbildungsförderung nur greife, wenn „eine Betroffenheit der Tätigkeit vom Strukturwandel“ oder ein Engpassberuf vorliegt. Dadurch wird die Weiterbildungsförderung auch für Menschen in anderen Berufen zugänglich.
Der zweite Aspekt des Entwurfs ist das Qualifizierungsgeld, das zur Verfügung gestellt wird, wenn die Transformation der Arbeitswelt dazu führt, dass ein großer Teil der Belegschaft den Arbeitsplatz verliert. Arbeitgeber und -nehmer können in diesem Fall auf das Qualifizierungsgeld zurückgreifen, das während der Freistellung für eine Weiterbildungsmaßnahme als Lohnersatz ausgezahlt wird. Unternehmen tragen dabei die Kosten für die Weiterbildung, aber keine Gehälter.
Der dritte Aspekt des Entwurfs ist die Einführung einer Ausbildungsgarantie. Diese soll allen jungen Menschen, die nicht über einen Berufsabschluss verfügen, den Zugang zu einer vollqualifizierenden, möglichst betrieblichen Berufsausbildung eröffnen. Dafür werden bestehende Instrumentarien der Ausbildungsförderung und Einstiegsqualifizierung gestärkt und ergänzt.
Der Gesetzentwurf wurde dem Bundesrat als besonders eilbedürftig zugeleitet, um eine schnelle Umsetzung der Weiterbildungsförderung zu ermöglichen. Die Maßnahmen würde im Bundeshaushalts für das Jahr 2024 Mehrausgaben in Höhe von 31 Millionen Euro verursachen. Bis zum Jahr 2026 ist mit einem Anstieg auf 190 Millionen Euro zu rechnen.
In der Problembeschreibung des Gesetzesentwurfs heißt es: „Die angestrebte Klimaneutralität und die Digitalisierung verändern die deutsche Wirtschaft. Diese Transformation wird durch die aktuelle Energiekrise und Lieferkettenprobleme beschleunigt, weshalb viele Unternehmen ihre Geschäftsmodelle anpassen müssen. Darüber hinaus entstehen erhebliche Qualifizierungsbedarfe für größere Gruppen von Beschäftigten. Durch den beschleunigten Strukturwandel werden in einigen Branchen und Regionen Arbeitsplätze abgebaut, während an vielen anderen Orten Fachkräfte dringend gesucht werden. Dabei verändert die Transformation Tätigkeitsprofile und Qualifikationsanforderungen tiefgreifend.“
Angesichts dieser sich rasant verändernden und steigenden Kompetenzanforderungen sei eine kontinuierliche Weiterbildung wichtig, die nicht erst greifen dürfe, wenn Personen bereits ihre Arbeit verloren haben. Die geplante Reform der Weiterbildungsförderung soll die Inanspruchnahme und den Zugang vereinfachen und die Förderungsmöglichkeiten übersichtlicher gestalten.
Eine Geschäftsidee umsetzen, Visionen verwirklichen, sein eigener Chef sein: Existenzgründung erfreut sich unter Studierenden großer Beliebtheit. Immer mehr Studierende planen eine Selbstständigkeit für ihre berufliche Zukunft oder gründen sogar noch während des Studiums ein Unternehmen. Laut KfW-Gründungsmonitor sind 14 Prozent der Existenzgründenden Studierende oder Absolventen. Besonders im Trend sind Existenzgründungen im digitalen und nachhaltigen Bereich. Laut dem Green Startup Monitor 2022 haben mehr als 80 Prozent der Start-ups ein digitales oder hybrides Geschäftsmodell umgesetzt.
Doch wie geht es nach der erfolgreichen Gründungsidee weiter? Viele Gründerinnen und Gründer sind sich unsicher, welche Schritte sie als Nächstes unternehmen müssen. Eine wichtige Frage, die dabei häufig aufkommt, ist die Anmeldung eines Gewerbes.
Das Gewerbe Anmelden ist einer der ersten formalen Schritte bei der Gründung eines Unternehmens. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass jede selbstständige Tätigkeit, die auf eine Gewinnerzielung abzielt, angemeldet werden muss. Die Anmeldung erfolgt bei der zuständigen Gewerbebehörde, die in der Regel beim örtlichen Ordnungsamt angesiedelt ist.
Dabei müssen unter anderem Angaben zur Art des Gewerbes, zur gewünschten Rechtsform sowie zum geplanten Starttermin gemacht werden. Auch die Höhe der zu erwartenden Einnahmen spielt eine Rolle.
Für Gründerinnen und Gründer, die unsicher sind, wie sie die Gewerbeanmeldung am besten angehen, gibt es auch die Möglichkeit, sich an einen Gründungsberater oder eine Gründungsberaterin zu wenden. Diese können bei der Erstellung des Businessplans, der Wahl der passenden Rechtsform sowie bei der Anmeldung des Gewerbes unterstützen.
Wer sich selbstständig machen möchte, sollte also nicht nur über eine gute Idee und das nötige Know-how verfügen, sondern auch die formalen Schritte bei der Gründung seines Unternehmens kennen. Eine gute Beratung kann dabei helfen, diese Schritte erfolgreich zu meistern und das eigene Unternehmen auf eine solide Basis zu stellen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat hilfreiche Informationen zum Thema Gewerberecht zusammengestellt.
Wenn du im Studium eine Existenzgründung planst, gibt es einige Tipps, die dir helfen können:
In 2022 wurden in Deutschland 468.900 neue Ausbildungsverträge in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Nach den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamt ist damit ein leichter Anstieg von 0,6 Prozent zum Vorjahr zu verzeichnen. Nach dem starken Einbruch durch die Corona-Pandemie in 2020 stieg die Zahl der Neuverträge zum zweiten Mal in Folge an. Dennoch liegt die Zahl immer noch 8 Prozent niedriger als 2019 vor der Pandemie.
Die duale Berufsausbildung ist ein wichtiger Bestandteil des deutschen Bildungssystems. Im Jahr 2022 gab es hier immerhin eine leicht positive Entwicklung zu verzeichnen, denn die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge stieg erneut an. So das Ergebnis der aktuellen vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom 12. April 2023. Nachdem die Corona-Pandemie im Jahr 2020 zu einem starken Einbruch geführt hatte, lag die Zahl der Neuverträge 2022 bei 494.800 und damit höher als im Vorjahr (463.300 Neuverträge). Dennoch war die Zahl immer noch um 8 % geringer als im Jahr 2019, bevor die Pandemie ausbrach. Damals, in 2019, wurden 510.900 Neuverträge abgeschlossen.
Auffallend war, dass der Anstieg bei Frauen mit 1,1 % stärker ausfiel als bei Männern mit 0,3 %. Insgesamt wurden 81 % der Neuverträge im Handwerk von Männern abgeschlossen. Allerdings konnten auch hier Frauen zulegen: Während die Zahl der neuen Ausbildungsverträge bei Männern um 3 % zurückging, stieg sie bei Frauen um 2 %. Insgesamt wurden im Handwerk im Jahr 2022 rund 127.400 Neuverträge abgeschlossen, was einem Rückgang von 2,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders erfreulich war der Zuwachs im Ausbildungsbereich „Industrie und Handel“. Hier stieg die Zahl der Neuabschlüsse um 2,9 % auf 269.800.
Einen starken Rückgang gab es hingegen in der Landwirtschaft, wo nur noch 13.000 Neuverträge abgeschlossen wurden – ein Minus von 5 %. Hier ging die Zahl der Neuverträge auf 13.000 zurück. Dies kann zum Teil auf den demografischen Wandel zurückgeführt werden, da die Anzahl der Schulabgänger in ländlichen Regionen abnimmt. Zudem ist die Landwirtschaft ein sehr arbeitsintensiver Bereich, der oft mit schweren körperlichen Tätigkeiten verbunden ist. Dies kann dazu führen, dass viele junge Menschen diesen Beruf nicht mehr ergreifen möchten.
Trotz des Anstiegs bei den Neuverträgen war die Gesamtzahl der Auszubildenden rückläufig. Zum Jahresende 2022 befanden sich insgesamt 1.216.000 Personen in einer dualen Berufsausbildung. Das waren 3 % weniger als im Vorjahr. Der Rückgang fällt damit stärker aus als im Jahr 2021 (-2,6 %). Dies ist vor allem auf die geringe Zahl an Neuabschlüssen der beiden letzten Jahre und den Einbruch bei den Neuabschlüssen im Jahr 2020 zurückzuführen.
In allen Ausbildungsbereichen war im Jahr 2022 ein Rückgang der Zahl Auszubildender zu beobachten. Insgesamt absolvierten 39.500 Personen weniger eine Ausbildung als im Vorjahr. Der prozentuale Rückgang lag sowohl bei Männern als auch Frauen bei jeweils rund 3 %. Die beiden am stärksten besetzten Ausbildungsbereiche – Industrie und Handel sowie Handwerk – verzeichneten dabei mit 37.000 weniger Auszubildenden über 90 % des gesamten Rückgangs.
Insgesamt zeigt die Bildungsstatistik für das Jahr 2022 ein gemischtes Bild. Zwar konnte bei den neu geschlossenen Ausbildungsverträgen eine leichte positive Entwicklung verzeichnet werden, doch insgesamt geht die Zahl der Auszubildenden weiter zurück. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren umkehren lässt. Denn die duale Berufsausbildung ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Wirtschaft und ein wesentlicher Baustein für die Fachkräftesicherung.
Trotz des Rückgangs bei der Gesamtzahl der Auszubildenden ist es erfreulich, dass die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der dualen Berufsausbildung im zweiten Jahr in Folge leicht gestiegen ist. Dies lässt hoffen, dass sich der Trend in den nächsten Jahren fortsetzen wird und die duale Berufsausbildung weiterhin attraktiv bleibt. Besonders erfreulich ist auch der Anstieg bei den weiblichen Auszubildenden, der im Vergleich zu den männlichen Auszubildenden stärker ausgefallen ist. Dies zeigt, dass immer mehr Frauen Interesse an handwerklichen Berufen und technischen Ausbildungen haben, die bisher eher von Männern dominiert wurden.
Insgesamt bleibt jedoch festzuhalten, dass die duale Berufsausbildung auch in Zukunft vor großen Herausforderungen steht. Die demografische Entwicklung und der Fachkräftemangel werden sich auch in den kommenden Jahren weiterhin auf die Zahl der Auszubildenden auswirken. Es gilt daher, die duale Berufsausbildung attraktiv zu gestalten und junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern.
Immer mehr Unternehmen arbeiten mit SAP und fordern von ihren Bewerbern daher entsprechende Kenntnisse. Darum kann es sich für Arbeitnehmer lohnen, sich diese Kenntnisse anzueignen oder mit einer Weiterbildung für bessere Jobaussichten zu sorgen.
Aber was ist SAP eigentlich, welche Einstiegsmöglichkeiten für das Arbeiten mit der Software gibt es und welche Weiterbildungen können absolviert werden? Wie gut sind die Karrierechancen für Arbeitnehmer mit SAP-Kenntnissen? All das sehen wir uns nachfolgend genauer an.
Was ist SAP?
SAP ist eine Abkürzung für Systeme, Anwendungen und Produkte. Die entsprechende Datenverarbeitungssoftware SAP stammt vom gleichnamigen Walldorfer Unternehmen und beinhaltet diverse miteinander verknüpfte Module, sodass sie in jedem Bereich eines Unternehmens Anwendung findet, ob Personalwesen, Einkauf, Controlling, Rechnungswesen oder sonstigen Bereichen.
Einstieg in das Arbeiten mit SAP
Um den Umgang mit SAP zu erlernen, gibt es verschiedene Möglichkeiten – bei SAP selbst oder in anderen Unternehmen. Für eine Berufsausbildung kommen die Ausbildungen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung oder Fachinformatiker für Systemintegration in Frage; oder ein (duales) Studium in einem der folgenden Bereiche:
Für den schnelleren Einstieg in das Berufsleben kann es hilfreich sein, neben dem Studium bereits praktische Erfahrungen in Form von Praktika oder Nebenjobs zu sammeln. Mit Abschlüssen dieser Berufsausbildungen ist es möglich, als Software-Entwickler, im SAP Support, im Service und in der Beratung zu arbeiten.
Die SAP-Berufe
Viele Menschen erwerben ihre SAP-Kenntnisse durch Fort- und Weiterbildungen für ihren aktuellen Job, sobald dort die Software für die Arbeit eingeführt wird. Als SAP-Anwender können sie schließlich mit den Modulen arbeiten, die sie für ihre alltäglichen Tätigkeiten benötigen, und sich bei Bedarf weiterbilden oder spezialisieren. Unter anderem in der Logistik werden immer mehr Arbeitskräfte mit entsprechenden Kenntnissen benötigt.
Aufgrund der Tatsache, dass die Logistik sich im Rahmen von Industrie 4.0 zukünftig stark Richtung Logistik 4.0 entwickeln wird, werden mehr und mehr entsprechende Fachleute gesucht. Nach einer kaufmännisch-technischen oder betriebswirtschaftlichen Ausbildung oder einem Studium in diesen Bereichen kann nach ein paar Jahren Berufserfahrung im Logistikumfeld die Weiterbildung zum Logistiker 4.0 angegangen werden. Dabei geht es vor allem um den Einsatz von digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien für die Verzahnung und Optimierung von Prozessen und Abläufen. SAP kann hier eine wichtige Rolle spielen.
Auch im Einkauf, im Controlling, im Personalwesen und allen anderen Unternehmensbereichen sind zukünftig insbesondere auch Fachleute mit entsprechenden SAP-Kenntnissen gefragt. Das SAP-System bietet eine Vielzahl verschiedener Module für alle nur erdenklichen Bereiche eines Unternehmens, weshalb es auch Berater geben muss, die sich mit diesen Komponenten auskennen:
In dieser Position ist je nach Tätigkeitsbereich umfangreiches Wissen zu einzelnen Modulen der Software erforderlich, sodass in den meisten Fällen ein Studium benötigt wird. Im Anschluss werden zudem oft SAP-Weiterbildungen, konkrete Spezialisierungen und mehrere Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt. SAP-Berater können sowohl als Freelancer als auch Festangestellte arbeiten und sind auf dem Arbeitsmarkt in allen Branchen enorm gefragt.
Doch auch bei SAP selbst werden ausgebildete Fachkräfte gesucht, die nicht vom Unternehmen selbst ausgebildet worden sein müssen:
Selbstverständlich muss die SAP-Software stetig weiterentwickelt werden, wofür erfahrene Developer und Programmierer benötigt werden – sowohl bei SAP selbst als auch bei anderen Unternehmen, die SAP nutzen. Auch hier kommt zudem eine freiberufliche Tätigkeit infrage.
Wichtig sind üblicherweise Kenntnisse mit ABAP, weshalb die meisten Arbeitgeber hier mindestens eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung erwarten. Mit der nötigen Leidenschaft und Knowhow für das Programmieren haben allerdings auch ehrgeizige Quereinsteiger eine Chance.
Auch hier sind die Zukunftsaussichten äußerst gut und je nach Branche und Unternehmen fällt auch die Bezahlung überdurchschnittlich aus.
SAP Basis Administratoren installieren, updaten und warten das SAP Basis System. Dabei handelt es sich um die Grundlage des SAP-Systems, zu welchem die Datenbanken, Anwendungen und grafische Benutzeroberflächen gehören. Sie sind außerdem für den Support, die Weiterentwicklung und die Migration auf neue Plattformen, beispielsweise auf S/4HANA, zuständig. Meistens stehen sie in engem Kontakt und Austausch mit SAP-Beratern und anderen Experten.
Erforderlich ist für diese Arbeit ebenfalls eine Ausbildung oder ein Studium im IT-Bereich, beispielsweise das der Informatik, sowie mehrjährige Berufserfahrung in der Server- und Systemadministration.
Als SAP-Prozessmanager entwickelt, überwacht, steuert, analysiert und optimiert man jegliche Prozesse, die in einem Unternehmen sowie bei deren Dienstleistern und Partnern mit SAP zu tun haben. Daher benötigt man umfangreiche Kenntnisse zu den verwendeten Modulen sowie zur Prozessgestaltung. Erwartet wird meist ein Wirtschaftsinformatik- oder BWL-Studium für den Einstieg und mehrere Jahre Berufserfahrung. SAP-Prozessmanager arbeiten letztlich sowohl im Controlling als auch im Rechnungswesen und im Einkauf sowie in einigen anderen Bereichen.
Ähnlich wie Prozessmanager sind auch SAP-Projektleiter sehr gefragt und widmen sich der Strukturierung aller Aufgaben im SAP-Umfeld. Sie kümmern sich um die Entwicklung neuer SAP-Lösungen, die Planung zur Einführung neuer bzw. zusätzlicher Module bzw. Komponenten wie S74HANA und übernehmen die Koordination von Systemmigrationen.
Grundsätzlich benötigen SAP-Projektleiter sowohl breites Fachwissen zu SAP als auch mehrjährige Berufserfahrung. Wer auf der Karriereleiter empor klettern möchte, kann nach dem Sammeln einiger Berufserfahrung und mit entsprechendem Engagement auch eine Teamleiter- oder andere Führungsposition erreichen.
Neben der Arbeit bei SAP selbst oder Anwender-Unternehmen besteht nahezu immer die Möglichkeit, als externer SAP-Dienstleister auf Freelancer-Basis zu arbeiten. Vor allem Programmierer sind hier äußerst flexibel und können meist zeit- und ortsunabhängig tätig werden.
Fazit
Die obige Liste könnte noch beliebig erweitert werden – es gibt eine kaum überschaubare Zahl von Berufen, die mit SAP in der Anwendung oder Entwicklung zu tun haben. Zukünftig werden voraussichtlich noch mehr Unternehmen mit dieser Software arbeiten und entsprechendes Fachpersonal suchen. Eines haben die genannten Berufe auf jeden Fall alle gemeinsam: Weiterbildungen und Spezialisierungen verbessern die Jobaussichten der einzelnen Fachleute immens.
Sowohl erfahrene SAP-Berater als auch Programmierer, Prozessmanager und Projektleiter können sich darum wohl auch in Zukunft guter Jobaussichten sicher sein, ob nun bei SAP direkt oder auch bei einem Unternehmen, die es einsetzen. In der Regel sind diese Jobs zudem gut bezahlt und die Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern zahlreiche Benefits. Auch engagierte Quereinsteiger mit Erfahrungen im Programmieren haben durchaus die Möglichkeit, in diesem Bereich Fuß zu fassen und sich hochzuarbeiten.
Eine zunehmende Anzahl von SchulabsolventInnen mit Abitur entscheidet sich für eine Ausbildung. Während es diejenigen mit einem Hauptschulabschluss schwerer haben, einen Ausbildungsplatz zu finden. So das Ergebnis einer aktuellen Studie des FiBS Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.
In den letzten zehn Jahren stieg der Anteil der AbiturientInnen, die eine duale oder schulische Ausbildung begonnen haben, von 35% im Jahr 2011 auf 47,4% im Jahr 2021. Während der Anteil an Azubis mit Abi deutlich gestiegen ist, haben Ausbildungsinteressierte mit Hauptschulabschluss zunehmend schlechtere Chancen auf eine Ausbildung. In den 10 Jahren zwischen 2011 und 2021 hat sich die Anzahl derer, die mit einem Hauptschulabschluss eine Berufsausbildung begonnen haben, um ein Fünftel verringert.
Insgesamt ist die Zahl der Ausbildungsverträge rückläufig. Nach einem Höchststand in 2007 mit 844.000 neuen Ausbildungsverhältnissen, lag diese Zahl in 2021 um 140.000 niedriger bei 706.000 Ausbildungsverträgen. Dabei gab es bei den dualen Ausbildungsverhältnissen einen stärkeren Rückgang, während die schulische Ausbildung einen leichten Anstieg verzeichnen konnten.
Trotz zahlreicher unbesetzter Ausbildungsplätze steigt die Zahl der Jugendlichen, die keinen Ausbildungsplatz finden. Die Anzahl der sogenannten NEETs (Not in Employment, Education or Training) in der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen ist dramatisch angestiegen. Zählte diese Gruppe im Jahr 2019 noch 492.000 Personen, waren es in 2021 bereits 630.000.
Insbesondere Jugendliche mit geringer schulischer Bildung haben es immer schwieriger, einen Ausbildungsplatz zu finden, obwohl Tausende von Stellen unbesetzt sind. Dafür gibt es verschiedene Gründe, z. B. höhere Qualifikationsanforderungen in der Ausbildung und regionale Unausgeglichenheiten. Auch die Corona-Krise hat vielen Jugendlichen den Einstieg in den Beruf aufgrund mangelnder Praktika und Orientierungsmöglichkeiten erschwert.
Die Quote der sogenannten Ungelernter in der Altersgruppe 20 bis 35 Jahre lag laut Bildungsbericht im Jahr 2020 bei 15,5 Prozent. Ohne Schulabschluss liegt die Quote in dieser Altersgruppe sogar bei 64,4 Prozent, mit Hauptschulabschluss bei 35,8 Prozent.
Mit beiden Beinen im Berufsleben zu stehen, wird für immer mehr Menschen zur Herausforderung. Wer seinen Arbeitsplatz verliert, läuft Gefahr, in einen Alltagstrott zu verfallen, aus dem er nur schwer wieder herausfindet. Deshalb gibt es verschiedene von Bund und Ländern geförderte Maßnahmen, die dabei helfen sollen, im Berufsleben (wieder) Fuß zu fassen. Eine dieser Maßnahmen ist der Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS). Das im Sprachgebrauch als Vermittlungsgutschein bekannte Förderinstrument berechtigt dazu, an einer zertifizierten Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teilzunehmen. Eine weitere Möglichkeit ist, den Vermittlungsgutschein für die Jobvermittlung durch eine private Arbeitsvermittlung zu nutzen.
In diesem Artikel zeigen wir, wer einen Rechtsanspruch auf den Vermittlungsgutschein hat und wann es sich um eine Ermessensleistung handelt. Außerdem gehen wir darauf ein, welche Vorteile der AVGS bietet und was beachtet werden sollte.
Um beruflich wieder Fuß fassen zu können, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sowohl der Erwerb neuer beruflicher Kenntnisse als auch Coachings für Bewerbungen können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Manchmal finden Bewerber und Arbeitgeber nur schwer zusammen. Dann kann eine private Arbeitsvermittlung Abhilfe schaffen. Alle diese Maßnahmen können grundsätzlich von der Agentur für Arbeit gefördert werden.
Um einen Vermittlungsgutschein zu erhalten, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. Je nachdem wie die aktuelle Situation aussieht, hat man entweder einen Rechtsanspruch auf den AVGS oder es handelt sich um eine Ermessensleistung. Das bedeutet, dass eine Bewilligung dem zuständigen Sachbearbeiter obliegt. Da ähnliche Voraussetzungen gelten, kann ein Bildungsgutschein als Alternative zur Weiterbildungsfinanzierung genutzt werden.
Trifft mindestens eines der folgenden Kriterien auf Sie zu, besteht ein Rechtsanspruch auf den AVGS:
Folgende Personen können den Vermittlungsgutschein nach Ermessen erhalten:
Unter gewissen Umständen können auch Empfänger von ALG II (Bürgergeld, ehemals „Hartz IV“) einen Vermittlungsgutschein beantragen. Bei Interesse sollte unbedingt das persönliche Gespräch mit dem zuständigen Sachbearbeiter gesucht werden. Kann man diesen davon überzeugen, dass die Maßnahme die Jobchancen verbessert, sind die Erfolgsaussichten gut.
Ist vom Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein die Rede, wird grundsätzlich in zwei Arten unterschieden:
Ziel dabei ist, eine bestmögliche Vorbereitung auf das Arbeitsleben zu unterstützen. Je nach Ausgangslage kann dies bedeuten, dass man mit Hilfe von Bewerbungscoaching die Jobchancen verbessern möchte – oder aber mittels Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen sein Bewerberprofil schärfen möchte. Daneben gilt auch die Vermittlung durch einen privaten Arbeitsvermittler als förderfähig.
Coaching und Qualifizierung:
Stehen die Chancen, wieder in Arbeit zu gelangen, am besten, wenn der Betroffene an einem Coaching oder einer Qualifizierungsmaßnahme teilnimmt, wird der Vermittlungsgutschein für eine Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung genutzt. Weil es um „Maßnahmen bei einem Träger“ geht, handelt es sich um einen AVGS MAT. Dieser betrifft vor allem gezielte Umschulungen sowie berufliche Weiterbildungen. Beispiele für zertifizierte Aktivierungsmaßnahmen sind im Rahmen eines Bewerbungstrainings etwa die Themen Bewerbungsunterlagen, Vorstellungsgespräch sowie Orientierung und Arbeitsmarktanalyse.
Arbeitsvermittlung:
Des Weiteren kann der Vermittlungsgutschein auch für private Arbeitsvermittlungen (AVGS MPAV) eingesetzt werden. Mit einem solchen kann man sich dabei unterstützen lassen, einen neuen Job zu finden. Wichtig ist, dass der private Arbeitsvermittler die erforderliche AZAV-Zertifizierung vorweisen kann. Diese Zertifizierung weist die Seriosität des Arbeitsvermittlers aus.
Worauf muss beim AVGS für Coaching und Qualifizierung geachtet werden?
Im persönlichen Gespräch mit dem zuständigen Sachbearbeiter lässt sich klären, ob und welche Qualifizierung oder Coaching dabei helfen kann, die Job-Chancen zu verbessern. Ist dies der Fall, wählt man eine geeignete Maßnahme bei einem zertifizierten Träger aus. Im nächsten Schritt beantragt man den AVGS online, telefonisch oder persönlich. Wird dieser bewilligt, kann man die entsprechende Maßnahme kostenfrei buchen.
Wichtig: Die gewählte Maßnahme muss den Vorgaben entsprechen, die auf dem AVGS zu finden sind. Dazu gehören das Ziel der Maßnahme, wie lange diese höchstens dauern darf, die Gültigkeit des AVGS und die Region.
Worauf muss beim AVGS für private Arbeitsvermittlung geachtet werden?
Wer einen AVGS für private Arbeitsvermittlung erhalten hat, sollte beachten, dass der Gutschein nur für einen bestimmten Zeitraum gilt. In der Regel sind dies 3 bis 6 Monate. Außerdem muss die vom Arbeitsvermittler vermittelte Beschäftigung versicherungspflichtig und auf mindestens 3 Monate angelegt werden. Der Gutschein darf nur eingesetzt werden, wenn der gewählte private Arbeitsvermittler eine Zulassung durch eine fachkundige Stelle besitzt.
Auf dem Weg zum Vermittlungsgutschein sind nur 4 Schritte erforderlich:
Besteht ein Anspruch auf Erhalt eines Vermittlungsgutscheins, sollten sich Betroffene diese Chancen nicht entgehen lassen. Aber auch dann, wenn es sich um eine Ermessensleistung handelt, empfehlen Experten, das Gespräch mit seinem Sachbearbeiter zu suchen. Immerhin bringt der AVGS eine Reihe wertvoller Vorteile mit sich. Einer dieser Vorteile ist, dass die Kosten zu 100 % übernommen werden – unabhängig davon, ob man die Leistung einer privaten Arbeitsvermittlung in Anspruch nimmt, an einem Coaching oder einer Weiterbildungsmaßnahme teilnimmt. Weil diverse Maßnahmen gefördert werden – zum Beispiel auch die Ermöglichung eines Führerscheins oder Sprachkurses – ist der Vermittlungsgutschein eine gute Möglichkeit, im Berufsalltag wieder Fuß zu fassen.
Insbesondere bei einer längeren Arbeitslosigkeit gestaltet es sich in der Regel schwierig, den Weg zurück ins Arbeitsleben zu finden. Anhand von Coachings, Kursen und Weiterbildungen kann die Wiedereingliederung in das Berufsleben tatkräftig unterstützt werden. Die vollständige Kostenübernahme wichtiger Dinge, wie etwa eines Führerscheins, kann motivieren, wieder Freude bei der Teilnahme am Berufsleben zu empfinden.